Alexandra – Vom Loveparade-Traum zum Traumteam. Mutig zu immer neuen Ufern
Wir haben uns zum Gespräch mit unserer Kollegin Alexandra Vollmer getroffen, die inzwischen seit drei Jahren unser Vergabeteam bereichert. Alexandra lebt in Hannover, während das Büro – in welchem wir uns treffen – sich in Berlins schöner Mitte befindet.
Liebe Alexandra, danke zunächst einmal, dass Du hier bist und wir uns live und in Farbe unterhalten können. Wie bist Du heute angekommen. Hat mit der Anreise alles geklappt?
Ich bin tatsächlich schon seit gestern hier und habe eine Nacht im Hotel genächtigt. Ich war gestern mit den Kollegen im Team zusammen und heute Morgen dann frisch um sieben am Arbeitsplatz.
Oh, das ist früh…
Ja, ich arbeite gerne früh. Zu Hause, im Home-Office, bin ich meistens halb sieben, manchmal sogar schon um sechs am Schreibtisch. Ich persönlich bin jemand, der am Vormittag sehr produktiv ist. Bis zu den Mittagsstunden schaffe ich unheimlich viel, bin sehr konzentriert. Die Beschäftigten bei meinem Kunden sitzen auch schon morgens sehr früh am Rechner. Wenn man jemanden günstig erreichen möchte, dann ist es tatsächlich auch ein Vorteil, früh anzufangen.
Das heißt, Du bist also überwiegend bei einem einzigen Kunden eingesetzt? Das ist bei der IMTB eher ungewöhnlich.
Ja, seit ziemlich genau einem Jahr arbeite ich für einen Großkunden. Dadurch bin ich aus dem Office-Bereich, in dem ich zunächst eingesetzt war, in die Projekt-Tätigkeit gerutscht. Irgendwann kam dann sogar die Beförderung zur Teamleiterin.
Als Vergabeteam insgesamt haben wir allerdings viele Kunden. Wir unterstützen öffentliche Auftraggeber bei der Beschaffung großer Rahmenverträge, in meinem Bereich generieren wir dann die Abrufe aus diesen, die sogenannten EVB-IT Verträge für Dienstleistungen sowie für Hard- und Software.
Du hast uns im Vorfeld dieses Gespräches bereits verraten, dass Du auf einem eher ungewöhnlichen Weg ins Vergabeteam der IMTB gewechselt bist. Magst Du das mal erzählen?
Ich habe 1996 eine Ausbildung zur Zahntechnikerin begonnen, diese nach dreieinhalb Jahren regulärer Ausbildungszeit abgeschlossen und seitdem bis 2021 fortwährend in meinem Beruf gearbeitet. Zwischendurch war ich mal Soldatin bei der Bundeswehr.
Wie das?
Nach Abschluss meiner Ausbildungszeit, gab es im Gesundheitssektor unheimlich große Umschwünge und viele, die gerade ihren Abschluss gemacht hatten, fanden keine Tätigkeit. Zu der Zeit hat die Bundeswehr Stellen an Frauen vergeben, damals ausschließlich im Sanitätssektor. Es gab Zahnarztstaffeln an einigen Standorten, mit eigenen Laboren. Ich fand das sehr spannend und habe mich beworben. Nach den Einstellungstests kam dann die Zusage. Ich habe die allgemeine Grundausbildung in Hildesheim absolviert und im Anschluss einen Sanitäter-Lehrgang. Anschließend begann meine Dienstzeit in meiner Stammeinheit bei den Heeresfliegern in Bückeburg.
Dort musste ich leider feststellen, dass zwar das Labor und auch die Zahnarztgruppe vorhanden waren, mich der Stabsarzt allerdings im Krankenzimmer einsetzten wollte.
Da ich meinem Beruf treu bleiben wollte und nach vier Jahren Dienstzeit nicht bei null anfangen mochte, bewarb ich mich in der freien Wirtschaft und wurde vom Hauptmann aufgrund der Fehlplanung ehrenhaft entlassen.
So bin ich wieder zu den Zahnärzten zurück, bin an der Medizinischen Hochschule in Hannover gelandet und war dort als Lehrbeauftragte in der Zahnklinik tätig. In dieser Zeit habe ich pro Semester und Kurs etwa 80 Studenten in ihren vorklinischen Kursen ausgebildet und auch meinen Mann kennengelernt, der sich in dem Bereich selbständig gemacht hat. Wir gründeten im Laufe der Zeit zwei Praxen und mein eigenes Labor.
Und wie es manchmal im Leben spielt, endet auch mal eine Ehe und so bin ich 2020 mit meiner Tochter nach Hannover zurückgezogen, habe eine fachspezifische Weiterbildung zum Betriebswirt absolviert, da sich mein Fokus von der Technik in die Verwaltung drehte.
In der Zwischenzeit gab es einen neuen Partner in meinem Leben. Dieser hatte gerade Not in seinem Unternehmen (IMTB-Vergabeteam, d. Red.) und brauchte zwingend jemanden für das Office. Die Kollegin war schwanger. So bin ich von meinem damals nicht so zufriedenstellenden Arbeitsplatz zum IMTB-Vergabeteam gekommen.
Also zuerst als Schwangerschaftsvertretung?
Ja, tatsächlich zuerst als „Notnagel“. Im Laufe der Zeit kam aber die Erkenntnis, dass über das Wachstum des Teams auch das Aufgabenfeld im Office größer wurde. Letztlich, mit der neuen Beauftragung unseres Großkunden, wurde meine Teilzeitstelle auf eine Vollzeitstelle aufgestockt, da es anders nicht mehr machbar war.
Die Zufriedenheit des Auftraggebers und die Fürsprache der Kollegen führten dazu, dass mir die leitende Position für mein Team und das Projekt übertragen wurde.
Und ist das alles für Dich gut machbar? Du und Deine Tochter in Hannover, das IMTB-Büro hier… Du arbeitest vermutlich viel im Home-Office, oder?
Meine Tochter ist nicht mehr ganz so klein. Sie ist dreizehneinhalb und natürlich kein Kind mehr, wie sie meint! Sie hat einen Papa, den sie regelmäßig alle zwei Wochen und in den Ferien besucht. In der Zeit bin ich dann in Berlin. Zusätzlich ist mein Umfeld wirklich gut geregelt, falls es spontane Termine im Büro gibt. Wir sind als Familie sehr eng miteinander. Ein Teil meiner Familie wohnt sogar über mir, meine Mama wenige hundert Meter entfernt. Meine Tochter ist also nie in Gänze allein. Wenn es sich anbietet, kommt sie auch gern mit. Sie war schon etliche Male hier im Büro. Auch zusammen mit dem Sohn einer anderen Kollegin. Wir haben einfach unsere Kinder mitgebracht, da die beiden Ferien hatten und wir keinen Urlaub. Sie haben gemalt, Spiele gespielt und waren auch beim Bäcker, um Brötchen für uns alle zu holen.
Auch wenn rundherum alles gut geregelt ist, ist es mit Stress verbunden, denn die Orga nimmt Dir niemand ab. Aber, je älter sie werden, umso einfacher ist es.
Ich habe im Unternehmen nie erlebt, weder bei Kollegen noch bei mir selbst, dass das Thema Kind ein Problem darstellt, falls trotz guter Orga die Obhut nicht funktioniert und ein Termin nicht wahrgenommen werden kann.
Es haben auch relativ viele Kolleginnen und Kollegen Kinder.
Ja, und das finde ich besonders toll.
Mein jetziger Partner und ich haben uns, über mein kleines Unternehmen für Motivtorten, welches ich nebst meiner Labortätigkeit geführt habe, kennengelernt, dann aber wieder aus den Augen verloren. Als wir wieder in Kontakt getreten sind, habe ich mir die Homepage der IMTB angeschaut. Was mich damals richtig beeindruckt hat, war, dass die Anzahl der IMTB-Babys dort zu lesen war. Das und die vier verschiedenen Milchsorten im Büro. Ich weiß noch, dass ich gedacht habe: Hä? In welchem Unternehmen wird das so dargestellt? Damals wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen, dass ich jemals ein Teammitglied in dieser schönen Firma sein könnte.
Und jetzt bist Du zum Glück da. Was ich persönlich großartig finde, ist das Motto, das Du mir im Vorfeld zu diesem Gespräch schon mitgegeben hattest: „Seid mutig!“. Hast Du damals viel Mut gebraucht?
Ja, ich habe in der Anfangszeit, als mein Partner mir am Wochenende zwischen Tür und Angel die Ordnerstrukturen und Abläufe erklärt hat, wirklich geschwitzt. Man muss sich vorstellen, ich komme aus einer Branche, in der nicht in solchen Systemen gearbeitet wird. Ich bin ein Handwerker mit einem Gesellenbrief. Plötzlich wird mir ein Share erklärt und ich denke dabei: „Um Gottes Willen, das schaffst Du nie, nie im Leben…“.
Am Anfang saß ich oft abends auf dem Sofa, mein Notebook auf meinem Schoß und habe dann einfach geschaut, wo finde ich was, in welchem Ordner, an welchem Ort? Ich hatte – und das muss ich wirklich dazu sagen – tolle Kollegen, die mich unterstützt haben. So ist alles schnell in einen Flow gekommen und ich habe selbständig gearbeitet und immer mehr Aufgaben zugeteilt bekommen.
Und dieses nach Berlin kommen! Wer packt denn schon morgens seine Tasche, geht mit seinem Kaffee zum Bahnhof und fährt einfach in 1 Stunde 45 Minuten nach Berlin?
Ich habe hier 1997/98 mit selbstgenähten Kostümen die Love-Parade gefeiert und habe damals gedacht: „Was für eine tolle Stadt! Ich möchte hier arbeiten und möchte hier leben!“. Die Affirmation von damals ist heute Realität! Wunderbar!
Und ja, das war mutig. Mut zahlt sich aus, finde ich. Es erfordert immer gewisse Schritte und Entscheidungen, die manchmal auch weh tun, aber ohne Fleiß keinen Preis und Entwicklung findet immer nur durch Veränderung statt und nicht im Gleichstand.
Was war denn in den zurückliegenden Jahren Dein schönstes IMTB-Erlebnis. Gibt es das? Kann man das so sagen?
Das ist tatsächlich diese jüngste Erfahrung, dass das Team, welches ich meins nennen darf, so zusammengewachsen ist. Das bedeutet mir so viel. Man unterstützt sich. Niemand neidet dem anderen etwas oder ist böse. Wir nehmen einander so, wie wir sind. Der eine ist mal schneller mit der Zunge unterwegs und hat trockene Witze auf Lager und der andere ist eben stiller. Den nimmt man aber genauso wahr. Wir sind sehr nah beieinander, wir geben aufeinander acht. Das ist das, was ich mir unter einem großartigen Betriebsklima vorstelle und was wir hier auch leben dürfen. Wir dürfen das Team sein, welches wir sein wollen. Mein Dank gilt ihnen. Teamwork makes the dream work!
Und gerade heute habe ich die Zusage bekommen, dass die Beauftragung noch bis zum nächsten Jahr weitergeht. Das ist ein super Erfolg. Damit wissen wir, dass wir in unserem Projekt weiterarbeiten und eventuell sogar unser Team erweitern können.
Und sind denn trotzdem auch bei Dir noch Wünsche offen?
Generell wünsche ich mir für die gesamte IMTB, für uns als Kollegen, dass wir friedvoll und freundlich miteinander umgehen, so wie ich es eigentlich auch kenne.
Und für mich persönlich wünsche ich mir, dass ich einmal in vielen Jahren in einem bunten, alten Ohrensessel sitze und zufrieden auf ein an Erfahrung reiches, liebevolles Leben mit tollen Menschen zurückblicke. Vielleicht schreibe ich dann irgendwann ein Buch über all das. Und wer das lesen möchte, liest es und wer nicht, der eben nicht.
Liebe Alexandra, ganz herzlichen Dank, für das bereichernde Gespräch und dass Du uns auf Deine Reise mitgenommen hast. Alles Gute für Dich und Dein Team.